Internationalen Patientenbefragungen zufolge leiden etwa ein Viertel aller Patienten unter postoperativen Schmerzen. Schmerzen nach einem chirurgischen Eingriff werden häufig nicht ausreichend behandelt. Infolgedessen können postoperative Schmerzen zu einem chronischen Leiden werden.
Schmerzen weisen auf gestörte Funktionen oder die Schädigung der Integrität des Körpers, z.B. durch Verletzungen, hin. Das Ziel der postoperativen Schmerztherapie besteht darin, für den Patienten möglichst optimale Bedingungen zu schaffen, damit er sich schnell vom Eingriff erholt.
Vermittelt werden Schmerzen über Rezeptoren, die an verschiedenen Orten unseres Körpers lokalisiert sind. Diese Rezeptoren reagieren auf unterschiedliche Reize und geben Informationen über Nervenbahnen an unser Gehirn weiter, wo sie als Schmerzempfindungen an unser Bewusstsein gelangen.
Eine Operation ist erstmal nichts anderes als eine Verletzung der körperlichen Integrität. Dadurch kann es in den ersten Tagen nach einer Operation zu mehr oder weniger ausgeprägten Schmerzen kommen. Dabei sind die Schmerzen in der frühen postoperativen Phase am stärksten und werden im weiteren Verlauf immer geringer – diese variieren mit dem persönlichen Schmerzempfinden.
Infolgedessen wirken sich die Schmerzen negativ auf die Körperfunktionen, die postoperative Erholung und die Wundheilung aus. Letztlich können unbehandelte Schmerzen auch zu einer Chronifizierung führen.
Der postoperative Schmerz hängt stark von der Lokalisierung des durchgeführten Eingriffs ab.
Intrathorakale und intraabdominale Operationen: Bei diesen Eingriffen können somatische und viszerale Schmerzen auftreten. Somatische Schmerzen sind Oberflächenschmerzen durch Verletzungen der Haut. Dagegen entstehen tiefere Schmerzen durch Verletzungen von Faszien, Muskulatur, Pleura oder Peritoneum. Diese Schmerzen sind dumpf und diffus.
Gelenkoperationen: Operationen an den Gelenken aktivieren das nozizeptive System in dem betroffenen Bereich und führen zu starken somatischen Tiefenschmerzen, oft auch zu schweren Reflexspasmen der Muskulatur. Ähnliche Muskelspasmen können auch nach Operationen an der Bandscheibe auftreten.
Faktoren, die den postoperativen Schmerz beeinflussen können sind:
Postoperative Risikofaktoren, die zu einer Chronifizierung beitragen können, sind beispielsweise ein starker postoperativer Akutschmerz, eine Wundinfektion, frühe postoperative neuropathische Schmerzen und eine frühe postoperative sekundäre Hyperalgesie, also eine gesteigerte Schmerzempfindlichkeit. Ein besonders bedeutender Risikofaktor, ist zudem das Gefühl von Patienten, eine geringe Kontrolle über den Akutschmerz zu haben.
Die aktive Einbindung des Patienten in die Schmerzkontrolle ist essenziell für ein erfolgreiches Schmerzmanagement. Bei anhaltenden oder immer wiederkehrenden Schmerzen, die Ihr Alltagsleben und die Lebensqualität beeinflussen, sollten Sie sich in die Behandlung eines Arztes begeben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Schmerzbehandlung bei postoperativen Schmerzen haben, kontaktieren Sie uns gerne. Wir vereinbaren mit Ihnen einen individuellen Beratungstermin.
Sie erreichen unser Schmerzzentrum in Schwerte auch gut aus den umliegenden Kreisen Holzwickede, Hörde, Hagen, Hohenlimburg und Iserlohn.